Anaplasmose
nicht erkannt kann das schlimm werden!
In der zweiten Juli-Hälfte 2016 ist uns bei Dexter aufgefallen, dass er irgendwie Schmerzen haben muss. Irgendetwas schien mit seinen Knochen/Muskeln nicht i. O.
Dex - ein ansonsten echtes Raubein was Schmerzempfindlichkeiten angeht - machte immer öfter schmerzbedingte Geräusche z.B. wenn er sich hinlegte. Man hatte fast schon den Eindruck, dass er sich deshalb nicht mehr hinegen mochte (Dex lässt sich schon mal ganz gern faul irgendwo mit einem dicken "Rums" nieder). Dann fiel (eigentlich erst später im Nachgang, also zurückerinnernd) auf, dass er offensichtlich auch Schmerzen im Nackenbereich haben musste. Sein sonst so obligatorisches Leinenziehen zu Beginn eines Spaziergangs war fast schon geschmeidig und auch hier äußerte sich Dexter durch deutliches, wenn auch gedämpftes Aufschreien.
Wir gaben Dex am Wochenende etwas zum Schmerzlindernden und besuchten Montags unserer Tierärztin um ihn vorzustellen.
Großrahmige Hunde haben ja nun öfters mal das ein oder andere Problemchen mit Ihrem Bewegungsapparat, also fiel der ärztliche Verdacht auch schnell in die Richtung "beginnende Arthrose". Unserer Tierärztin war hierbei auffällig, dass Dex das Bein hinten rechts in einen leicht verdrehten Winkel stellte.
Wir nahmen eine Dose homöopathische Nahrungsergänzung mit Heim (für die Kritischen "wat nix nutz, dat schad auch nix") und ließen uns die Worte der Tierärztin noch mal durch den Kopf gehen.
Irgendwie konnten wir der Anfangsdiagnose keinen Glauben schenken, hatte doch Dr. Höner, der Tierarzt der Dexter damals den Test zu HD und ED unterzog, mit den Worten "das nicht oft und leichtffertig zu sagen" frohlockt, dass
Unsere Julia bestand dann darauf, Dex Blut abnehmen zu lassen und dies in einem guten Labor mal in die Breite testen zu lassen. Die Tierärztin schien auch Überlegungen in diese Richtung entwickelt zu haben, denn bei unserem Anruf sagte sie, dass sie bereits wisse, was wir wollen. gesagt getan, Blut abgenommen und auf das Ergebnis gewartet.
Dieses war dann am Folgetag da, zeigte, dass eigentlich alle Blutwerte so sein sollten wie sie sein sollen, ABER.....
Dexter hatte einen Antikörper-Titer von 116 (statt <8) auf Anaplasmose.
Daraufhin gab es dann eine Antibiotika Kur mit 2 x 1,5 Tabletten Doxycyclin 200 (5mg/kg Körpergewicht) über 4 Wochen. Bei einem zweiten Bluttest, 3 Wochen nach dem ersten, war der Titer auf einen Wert von 65 zurückgefallen. Unter die Alarmmarke, also auf Normalwert werden wir hier aller Erwartung nach erst im kommenden Jahr kommen. Man sagt wohl, dass das 7-9 Monate dauert.
Warum wir das hier aufschreiben
Dieser Kurzbericht soll keine Krankengeschichte werden und schon gar nicht den Anspruch auf medizinische Korrektheit haben. Wir glauben nur, dass die Anaplasmose - übertragen von Zecken (dem gemeinen Holzbock... dem Arsch) eine Infektion ist, die man allzu leicht "übersieht".
Offensichtlich tritt diese Form der Infektion in südlichen Gefilden, z.B. in der Schweiz regelmäßiger auf als bei uns. Entsprechend wird auch der Verdacht nicht sehr schnell in diese Richtung gehen, wenn ein Hund mal irgendwie humpelt oder Schmerzen beim Laufen zeigt… insbesondere wenn es ein richtiger Hund ist (meine Größentechnisch hihihi).
Was diese Form der Infektion unerkannt so alles zu bieten hat… das lest ihr besser auf entsprechenden Fachseiten. Wir sind nur froh, dass die Anaplasmose bei unserem Dexter nicht unerkannt bleib und rechtzeitig therapiert wurde.